7. Auktion / Preußen: 60.000 Gulden im Wertbrief
Eine spektakuläre 628 Kreuzer-Frankatur; wir haben keine höhere Frankatur eines altdeutschen Staates registriert. Eine der großen Seltenheiten der Preußen-Philatelie.
Startpreis EUR 10‘000.-
Zuschlag EUR 58‘000.-
Preußen, 9 Kreuzer ocker, 36er-Block, waagerechter 7er-Streifen, zehn senkrechte Paare und sechs Einzelwerte zusammen mit Einzelwerten 1 Kreuzer grün und 6 Kreuzer ultramarin, mit Einkreisstempel „FRANKFURT A./M. BAHNHOF 8/7“ bzw. zwei Werte mit Federkreuzentwertung, vorder- und rückseitig auf Wert-Paketbegleitbrief für eine Sendung mit 60.000 Gulden nach Mannheim. Der Brief war leicht senkrecht gefaltet, auch dadurch bedingt einige Werte mit kleinen Beförderungsspuren, ein Wert des Streifens mit Eckfehler, doch insgesamt gute und frische Erhaltung. Die Familiennamen in der Anschrift wurden abgeändert.
Fotoattest Jäschke-Lantelme BPP (2021)
Provenienz: 107. Edgar Mohrmann-Auktion (1961), John Boker jr. (1991)
60.000 Gulden im Wertbrief von Frankfurt nach Mannheim
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war es üblich, große Geldbeträge im versicherten Wertbrief mit der Post zu versenden. Das Entgelt für die Versicherung der Wertsendung musste in Briefmarken bezahlt werden. Da die Versicherungssumme für einen Brief von Frankfurt nach Mannheim mit 60.000 Gulden außergewöhnlich hoch war, waren insgesamt 628 Kreuzer für das versicherte Briefporto erforderlich. 71 preußische Adlermarken von 1867 mussten auf die Vorder- und Rückseite des Briefes verklebt werden. Alleine das Briefporto von 628 Kreuzern war zu dieser Zeit etwa 50 Tagelöhne einer Näherin. Der Briefinhalt von 60.000 Gulden entsprach sogar dem 100-fachen Jahresgehalt eines preußischen Oberlehrers! Heute ist der Brief die höchste erhalten gebliebene Markenfrankatur der Altdeutschen Staaten.