7. Auktion / Baden: Der Ersttagsbrief
Dies ist der einzige bekannte Ersttagsbrief einer ‚Baden Nr. 1‘ und der einzig registrierte Ersttagsbrief Badens mit einer Farbfrankatur. Eins der bedeutendsten Stücke der Baden-Philatelie und große Altdeutschland-Seltenheit.
Startpreis EUR 25‘000.-
Zuschlag EUR 210‘000.-
Baden, 1 Kreuzer schwarz auf sämisch und 9 Kreuzer schwarz auf rosalila, beide sehr schön farbfrisch und voll- bis breitrandig, sauber entwertet mit Nummernstempel „87“ auf komplettem Faltbrief (innen in den Faltungen gestützt) mit sauber nebengesetztem Langstempel “MANNHEIM 1. Mai. 51.“, nach Schönwald bei Triberg im Schwarzwald mit rückseitigem Bahnpoststempel.
Das Porto setzt sich zusammen aus 9 Kreuzern Porto für die 3. Entfernungszone und 1 Kreuzer vorausbezahltem Bestellgeld, welches hier entgegen der Vorschrift vorderseitig verklebt wurde.
Die 9 Kreuzer oben winziger Randspalt, sonst ist die Frankatur tadellos; die Adresse unauffällig nachgezogen. Fotoattest Stegmüller BPP (2021)
Provenienz: 87. Shanahan-Auktion (1958), John Boker jr. (1988)
Brief vom ersten Ausgabetag der Briefmarken im Großherzogtum Baden.
Am 1. Mai 1851 kamen erstmals Briefmarken an die Postschalter im Großherzogtum Baden. Doch war der Postbeamte am Postamt in Mannheim mit dem Gebrauch der Briefmarken am ersten Tag noch unerfahren. Ein Brief des Bankhauses H.L. Hohenemser & Söhne von Mannheim nach Schönwald bei Tryberg kostete 9 Kreuzer. Die Auslieferung an den Adressaten Longinus Dufner im ländlichen Schönwald durch den dortigen Postboten musste als „Bestellgeld“ mit einem zusätzlichen Kreuzer bezahlt werden. Doch statt die dafür notwendige 1 Kreuzer Briefmarke gemäß den Vorschriften auf die Briefrückseite zu befestigen, klebte der Postbeamte die Marke irrtümlich neben die 9 Kreuzer Marke auf der Vorderseite. So entstand am Erstausgabetag der Briefmarken im Großherzogtum Baden eine einmalige Kombination der niedrigsten und der höchsten Wertstufe des ersten Markensatzes von 1851. Es handelt sich um eines der bedeutendsten Stücke der Baden-Philatelie.