3. Auktion / Preußen: Die Bromberg-Halbierung
Alter Aktenfund: Von wegen Preußischer Gehorsam!
Entgegen den Vorschriften wurde eine blaue 2 Silbergroschen Briefmarke diagonal halbiert und zusammen mit einer weiteren 2 Silbergroschen Briefmarke als 3 Silbergroschen Briefporto von der Behörde in Bromberg an den Magistrat in Leba im November 1859 verschickt. Obwohl die Verwendung halber Briefmarken verboten war, wurde der Brief unbeanstandet befördert.
Startpreis des in alten Akten zu Beginn der 1930er Jahre entdeckten Briefes: EUR 50‘000.-
Zuschlag EUR 130‘000.-
Preußen 1858, Gittergrund 2 Silbergroschen blau diagonal halbiert, rechte obere Hälfte im waagerechten Paar mit ganzer Marke, farbfrisch und allseits breitrandig mit sauber aufgesetztem Rahmenstempel „BROMBERG 2 .. 11 6-7 Nm“ als portogerechte 3 Silbergroschen-Frankatur auf komplettem Faltbrief (datiert 27.11.1859) an den Magistrat von Leba in Pommern mit Ausgabestempel vom 29.11.. Besonders frische, ursprüngliche und tadellose Erhaltung. Bei diesem Brief handelt es sich um eine der größten Seltenheiten der Preußen-Philatelie; es ist die einzige Halbierung auf vollständigem Brief, die unbeanstandet befördert wurde.
Im Gegensatz zu anderen altdeutschen Staaten in den die Verwendung von Halbierungen entweder zugelassen oder geduldet wurde, wie zum Beispiel in Schleswig-Holstein, Bayern oder Braunschweig bzw. verboten waren wie zum Beispiel in Sachsen, gibt es von der preußischen Post weder amtliche Verordnungen über den Gebrauch noch Hinweise auf die Duldung von Halbierungen (siehe Preußen-Handbuch 01-15-01).
Ein ganz außergewöhnliches Stück. Fotoattest Wasels BPP (2020). (Mi.-Nr. 11H)
Provenienz: Artikel in ‚Die Postmarke‘ nach Fund des Briefes in alten Akten (1932), 113. Grobe-Auktion (1958), John Boker jr. (1991)